Erregersteckbrief:
- Erkrankung: Leishmaniose
- Betroffene Tierarten: u.a. Hunde und Katzen
- chronische Infektionserkrankung, Erreger nicht eliminierbar
- Zoonotisches Potential (vor allem bei Kindern und immunsupprimierten Menschen)
- Übertragung:
- Hauptsächlich über Sandmücken
- Diaplazentar vom Muttertier auf die Welpen
- Deckakt vom Rüden auf die Hündin
- Beißereien
- Blutspenden
- Direkter Erregernachweis:
- PCR (positives Ergebnis beweisend für aktive Infektion, Goldstandard: PCR-Nachweis aus dem Knochenmark)
- Zytologie (aus Knochenmark, Milz, Haut und Lymphknoten, weniger sensitiv im Vergleich zur PCR)
- Indirekter Erregernachweis (positives Ergebnis spricht für chronische Infektion)
- Antikörper-ELISA
- (IFAT, aufgrund der subjektiven Einschätzung der Titerstufe durch den Untersucher am Mikroskop nicht mehr empfohlen zur Verlaufskontrolle)
- Chronische Erkrankung mit schleichend progressivem Verlauf
- Mehrere Symptomkomplexe
- Allgemein (z.B. Lymphadenomegalie, Lethargie, Inappetenz)
- Dermatologische Symptome (Dermatitiden verschiedener Art)
- Ophthalmologische Symptome (z.B. Uveitits, Keratokunjunltivitis, Blepharitis)
- Weitere Symptome (z.B. Epistaxis, Lahmheiten)
- Leishmaniose ist nicht heilbar bei Hunden und Katzen (im Gegensatz zur Humanmedizin)
Hund (2007 – 2023, N > 200.000)
Zeitraum | Direkter Erregernachweis (PCR) | Antikörpernachweis (ELISA/IFAT) |
2020-2023 | 14,6% | 23,7% |
2017-2019 | 18,8% | 16,0% |
2014-2016 | 21,0% | 12,8% |
2011-2013 | 20,0% | 11,7% |
2007-2010 | 5,1% | 11,5% |
Hund (2021 – 2023)
Zeitraum / Anzahl Hunde | Direkter Erregernachweis (PCR) | Antikörpernachweis (ELISA/IFAT) N=2.488 |
2021-2023 | - | 22,9% |
Jährliche Verteilung von mittels PCR und mittels Antikörper-IFAT/ELISA auf Leishmania spp. getesteten Hunden (2007-2019)
Aktuell wird die Leishmaniose als überwiegend reine Auslandserkrankung angesehen.